Gleich auswandern oder erst einmal ein Ferienhaus kaufen und vermieten? Das ist nur eine der vielen Fragen, die Ungarn-Liebhaber umtreibt. Ungarn ist seit einigen Jahren ein absoluter Geheimtipp unter den Auswandernden. Um die Sonne am Balaton im Sommer im Ferienhaus oder das ganze Jahr genießen zu können, muss aber erst einmal eines gekauft werden. Die drei beliebtesten Optionen sind ein Haus zu bauen, ein bezugsfähiges Haus zu kaufen oder ein sanierungsbedürftiges Haus zu kaufen und es zu sanieren. Wir stellen alle drei Möglichkeiten kurz vor.
Bezugsfähiges Haus in Ungarn kaufen
Wie in allen Ländern hängen die Preise für ein Haus auch in Ungarn stark von der Lage und den Plattformen ab, auf denen sie angeboten werden. Nicht selten findet man große Unterschiede bei den Angeboten für dasselbe Objekt, die in die Millionen Forint gehen können. Mit einem seriösen Immobilienmakler sind Interessenten auf der sicheren Seite. Hat man ein passendes Objekt gefunden, gestaltet sich der Kauf einer Immobilie in Ungarn dann recht unkompliziert. In Ungarn gilt die Vertragsfreiheit, der Kaufvertrag muss von einem Notar oder einem Rechtsanwalt verfasst sein. Der Kaufpreis wird in der Landeswährung Forint angegeben. In den meisten Fällen ist eine Anzahlung von 20 Prozent gängig.
Als EU-Bürger sind Deutsche in allen Belangen des Immobilienkaufs den Ungarn gleichgestellt. Besondere Hürden bestehen nicht. Der Rechtsanwalt regelt alles vor Ort, vorausgesetzt, Anzahlung, Personaldokumente und Grundbuchauszug sind in Ordnung. Nach etwa fünf Wochen wird der neue Besitzer im Grundbuch eingetragen.
Tipp: Übersetzer sind eine wertvolle Hilfe beim Hauskauf in Ungarn. Auch, wenn man sich auf Englisch verständigen kann: die Kaufverträge sind in der Regel in Ungarisch verfasst.
Neues Haus in Ungarn bauen
Im Jahr 2022 stiegen die Baugenehmigungen für Wohnhäuser in Ungarn um 16 Prozent und die Genehmigungen für Eigenheime um 15 Prozent. Das liegt nicht zuletzt am befristeten Mehrwertsteuervorzugssatz von 5 Prozent für den Wohnungsbau. Dieser wurde bis Ende 2024 verlängert, was den Hausbau auch in den nächsten Jahren weiterhin besonders attraktiv macht. Auch die Grundstückspreise sind auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in anderen europäischen Staaten oder Deutschland.
Die Qualität eines neu erbauten Hauses entspricht durchaus westlichem Standard. Die Handwerker arbeiten solide und zuverlässig mit modernen Baustoffen und neuen Technologien. Deutsche und andere Ausländer aus zahlungskräftigeren Staaten profitieren von den geringeren Kosten für Baudienstleistungen wie Fundamente gießen, Mauerarbeiten und Verputzen.
Sanierungsbedürftiges Haus in Ungarn kaufen
Wie in Italien oder Spanien locken auch in Ungarn vor allem dünner besiedelte Regionen mit Häusern, die es zu einem besonders günstigen Preis gibt. Diese sind aber gemeinhin stark sanierungs- oder renovierungsbedürftig. Für die Instandsetzung maroder Bausubstanz hat die ungarische Regierung auch im Jahr 2023 wieder viele Milliarden Forint bereitgestellt.
Der Erwerb eines solchen Schnäppchenhauses ist trotz teils aufwendiger Sanierung für viele Auswanderwillige oder Interessenten für Ferienhäuser attraktiv. Durch die vergleichsweise geringen Kosten für Bau- und Renovierungsarbeiten können so zu einem guten Preis echte Schmuckstücke entstehen. Oft sind diese Häuser recht klein, was bei einem Ferienhaus zunächst einmal ja sogar gewünscht ist. Will man später doch selbst auswandern und einziehen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, das Haus mit Anbauten zu vergrößern.
Tipp: Achten Sie beim Sanieren und Anbauen unbedingt auf die gesetzlichen Vorschriften in Ungarn. Nebengebäude bis zu einer Grundfläche von 50 Quadratmetern benötigen nur eine Bauanmeldung. Alles, was darüber hinausgeht, manche Anbauten und Sanierungsmaßnahmen erfordern aber auch in Ungarn eine Baugenehmigung.