Quellen – wertvolle Naturgüter in der Balaton-Region

Kraft Naturschutzgesetz LIII. / 1996. sind Quellen geschützte Naturwerte, also ex lege geschützt. Dies gilt in dem Moment, wenn Wasser auf natürlichem Wege an die Oberfläche tritt und der Wasseraustritt über längere Zeit (5 l/min) überschreitet. In der Balaton-Region begegnen wir zahlreichen Quellen, allein in der Nord- und Westregion, registrierte man bis heute rund 1600 Quellen.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen


Auf Online-Portalen fragt man sich immer wieder, ob diese oder jene Quelle am Balaton Trinkwasser führt. Oft finden sich Touristen und Immobilienbesitzer, die das weiche Wasser aus den Quellen trinken oder zum Kaffeekochen nutzen und dort angebrachte Schilder „Kein Trinkwasser – Nem ivóvíz“ nicht beachten. Auch wenn diese Schilder ignoriert werden, bleibt ein ungutes Gefühl oder sogar mehr als das: empfindliche Kleinkinder klagen nach dem Trinken des Wassers über Bauchweh und Durchfall. Der Informationsaustausch zwischen den Konsumenten im Internet hat also seine Berechtigung, zumal die wenigsten Kommunen sich die Mühe machen, den Sauberkeitsstand „ihrer“ Quellen aktuell anzugeben.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Bei den Diskussionen wird oft vernachlässigt, dass die meisten Verbraucher, lokalen Entscheidungsträger sich nicht im Klaren darüber sind, was die Ausdrücke Trinkwasser und Trinkwasserqualität bedeuten. Oft wird z.B. Trinkwasser mit trinkbarem Wasser verwechselt. Viele wären überrascht, wenn sie wüssten, dass ein strenges Register von Kriterien erfüllt werden muss, um der Trinkwasserbezeichnung gerecht zu werden, weit darüber hinaus, was man tatsächlich „trinken kann“ und dass es z. B. Mineralwasser im Handel gibt, die das Etikett „Trinkwasser“ nicht nutzen dürften, da sie z. B. zu viele Salze enthalten.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Trinkwasser ist Wasser, das für den menschlichen Gebrauch geeignet ist und den Trinkwasservorschriften entspricht. Diese basieren auf physikalischen, chemischen, bakteriologischen, hydrobiologischen, toxikologischen und radiologischen Parametermessungen. Trinkwasser darf keine für den Menschen schädliche organische oder anorganische Inhaltsstoffe enthalten, muss für die Menschen notwendige Mikro- und Makroteilchen enthalten, wie auch Salz. Trinkwasser finden wir in artesischen Brunnen, natürlichen Quellen, Seen, Flüssen. Falls die Mineralanteile mehr als 500 mg/l betragen, kann es als Mineralwasser vermarktet werden.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Falls man also genannte Schilder bei den Quellen findet, handelt es sich um ein Defizit bei den Trinkwasserkriterien, das aus zahlreichen Gründen auftreten kann. An der Quelle Oroszlánfejű Kút am Skt. Georg-Berg führen wir seit Jahren Untersuchungen durch, die belegen, dass Verunreinigungen meistens von Kolibakterien tierischen Ursprungs stammen. Wir vermuten als Ursache den übertriebenen organischen Düngergebrauch der Umgebung und die korrodierten Leitungen, die das Wasser von der eigentlichen Quelle zum Brunnen leiten. Da schon – übertrieben gesagt – eine Bakterie zum Verlust der Bezeichnung „Trinkwasser“ führt, denken viele, dass ihnen das Wasser sowieso nicht schaden wird. Wenn keine konkreten Resultate veröffentlicht werden, ist Vorsicht geboten. Jeder trinkt auf eigene Verantwortung!

Barbara Sallee-Kereszturi, Humanökologin

Digital Abonnement der Balaton Zeitung