Die Welle der neuen Grippe wird in Ungarn vermutlich um die Weihnachtszeit ihren Höhepunkt erreichen. Das ergaben Einschätzungen, über die die Direktorin des Zentrums für Europäische Krankheitsvorbeugung und Kontrolle, Zsuzsanna Jakab, am Wochenende berichtete. Im privaten Rundfunksender InfoRadio erklärte sie, in den vergangenen zwei bis drei Wochen habe sich die Zahl der Todesfälle wegen des H1N1-Virus in der EU verdoppelt. Die Daten seien beunruhigend, weil sie das Vordringen der Grippe-Epidemie anzeigten.
In Island und Irland seien von der Epidemie gegenwärtig am stärksten erfasst, sagte Jakab. In weiteren zwölf EU-Ländern habe sie sich ausgebreitet. Beunruhigend sei, dass die Zahl der Erkrankungen sich auch in den Nachbarländern Ungarns sprungartig erhöhte.
Die Expertin betonte, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den in Ungarn hergestellten Impfstoff gegen die neue Grippe als eines der effektivsten Vakzine bezeichnete. Da die Impfung innerhalb von zwei Wochen ihre Wirkung entfalte, sei keine Zeit zu verlieren, mahnte Jakab.
Unterdessen wurde bekannt, dass in Ungarn weitere zwei Menschen an den Folgen der neuen Grippe gestorben sind. Dabei handelt es sich um einen 55jährigen Mann aus dem Komitat Szolnok und eine 73-jährige Rumänin, die sich wegen Kreislaufproblemen im Krankenhaus befanden. Bei einem der Opfer wurde das H1N1-Virus bereits nachgewiesen, bei dem anderen sind die Tests noch im Gange. Keiner der beiden Patienten soll den Angaben zufolge gegen die Grippe geimpft gewesen sein.