Kurort Harkány in prekärer Finanzlage

Die Hinterlassenschaft des früheren Bürgermeisters István Bédy lastet nach der Kommunalwahl vom 3. Oktober schwer auf dem südwestungarischen Kurort Harkány. Neben leeren Kassen „übergab“ Bédy nach 20jähriger Amtszeit einen Schuldenberg von rund 4,2 Milliarden Forint (etwa 15,3 Millionen Euro). Das Defizit der Stadt wächst dadurch monatlich um 30 bis 50 Millionen Forint.

In einer Art Feuerwehraktion muss sich der neue Bürgermeister Sándor Imri derzeit um die Rettung von Fördermitteln in Höhe von 550 Millionen Forint bemühen, die Harkány für den Ausbau seines international bekannten Heilbades per Ausschreibung bereits Anfang des Jahres gewonnen hatte. Die nötigen Eigenmittel von 850 Millionen Forint stehen nach Ablauf der Frist nicht zur Verfügung, weshalb die Selbstverwaltung des rund 3800 Einwohner zählenden Städtchens bei der Regionalen Entwicklungsagentur um einen Monat Aufschub bat. Sollte es nicht gelingen, die Gelder aufzutreiben, würden die Fördermittel verloren gehen und der geplante Bau eines Spaßbades am Heilbadkomplex nicht zustande kommen.

Um den Haushalt in Ordnung zu bringen, sind weitere dringende Maßnahmen angekündigt worden. So wird sich die Stadt zum Beginn kommenden Jahres von Mitarbeitern trennen, die dort auf Vertragsbasis oder neben der Rente arbeiten. Das heruntergewirtschaftete Heilbad soll dadurch auf Kurs gebracht werden, dass die Befugnisse des bisherigen Generaldirektors Sándor Horváth beschnitten und ihm ein Direktionsrat zur Seite gestellt wurde.