Massenhafte Bestechung und Betrug aufgeflogen

Ein Bestechungs- und Betrugsskandal erschüttert den Nordwesten Ungarns. Die Staatsanwaltschaft erhob gegen 278 Personen Anklage, weil sie in den Aufsehen erregenden Kriminalfall in Miskolc, der zweitgrößten ungarischen Stadt, verwickelt sein sollen. Die Anklagebehörde legte dem Gericht eine 520 Seiten umfassende Anklageschrift vor, teilte der stellvertretende Oberstaatsanwalt des Komitats Borsod-Abaúj-Zemplén, György Borsodi, am Donnerstag (12.01.) vor Journalisten mit.

Der Anklage zufolge hatte eine Gruppe von Personen, die sich um ein Anwaltsbüro organisierte, die Straftaten im Zusammenhang mit dem Kauf von Grundstücken für ein Wohnungsbauprogramm für kinderreiche Familien begangen. Dabei entstand für die OTP-Bank ein Schaden von 750 Millionen Forint (rund 2,5 Millionen Euro), für den Staat waren es 170 Millionen Forint (rund 550 000 Euro).

Neben dem Anwaltsbüro war ein Angestellter der OTP-Bank beteiligt, der fiktive Bestätigungen über Arbeitstätigkeit ausstellte, damit die Beteiligten zu einer Wohnung gelangen konnten. Die Anklage lautet auf geschäftsmäßig und in einer Bande verübte Korruption und Betrug in besonders schweren Fall.