Keine Inflation in Ungarn

Seit Tagen berichten die Medien, dass es in Ungarn seit 1968 das erste Mal keine Inflation gegeben habe. Den Daten des Statistikamtes KSH zufolge sei im Monat April 2014 die Jahresinflationsrate nicht gestiegen, sondern habe einen Wert im negativen Bereich erzielt. Im Vergleich zu den Daten vom April 2013 lagen die Verbraucherpreise um 0,1% niedriger.

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Die Lebensmittelpreise waren sogar – so KSH – um 0,5%, die Preise für Kraftstoffe um 0,6% niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Genauer betrachtet, liegen die Preise beispielsweise von Zucker, Geflügelfleisch, Mehl, Öl, Eiern tatsächlich weit unter den Preisen des Vorjahres, Kartoffeln, Gemüse, Obst und Milch aber sind teurer.

Experten zufolge werde die Ankündigung von weiterhin sinkenden Preisen die Verbraucher davon abhalten, heute Geld auszugeben, sie werden stattdessen auf die niedrigeren Preise der kommenden Tage und Wochen warten. Das könnte wiederum negative Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben.

Von Reportern des Fernsehsenders ATV befragte Menschen auf der Straße wollen von einer allgemeinen Preissenkung und Deflation nichts bemerken, sie spüren angesichts ihrer niedrigen Löhne trotz angeordneter Senkung der so genannten Regiekosten – Strom- und Gaspreise – sogar einen ständig wachsenden Preisdruck.

Auch für die nächsten Monate wird von behördlicher Seite trotz schwachen Forints eine niedrige Inflationsrate vorausgesagt, einige Monate lang wird sogar eine Deflation nicht ausgeschlossen. Experten und Beobachter des Marktes erwarten zum Jahresende eine Inflation von 1-2%.